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 Wo kommt der Portugiesische Wasserhund ursprünglich her?

Der Portugiesische Wasserhund, offiziell Cão de Água Português genannt, ist eine sehr alte und zugleich sehr seltene Hunderasse. Er sieht dem Standard-Pudel nicht nur sehr ähnlich, ist mit diesem auch eng verwandt. Das wurde erst 2017 durch eine Gen-Analyse bestätigt. Schlagartig bekannt wurde der Portugiesische Wasserhund durch „Bo“, einen Wasserhund-Welpen, den der ehemalige US-Präsident Barack Obama seinen beiden Töchtern beim Einzug ins Weiße Haus schenkte. Wasserhunde waren über Jahrtausende in ganz Europa und an der nordamerikanischen Ostküste verbreitet. Nur wenige von ihnen arbeiteten in der rauen See des Atlantiks, so die Neufundländer und Labrador Retriever im Nordatlantik und die Cão de Água an der iberischen Küste. Die Leistungen dieser Hunde sind erstaunlich und äußerst bemerkenswert. Sie arbeiten bei praktisch jedem Wellengang im Salzwasser des Atlantiks und helfen den Fischern beim Ausbringen und Einholen der Netze. In zahlreichen Fällen soll Schiffbrüchigen durch diese Hunde das Leben gerettet worden sein. Im Hafen bewachen sie Schiffe und Fang. Wahrscheinlich leisten sie diese anspruchsvolle Arbeit bereits seit vielen Jahrhunderten. Es gibt nur wenige Hunderassen, deren Existenz historisch so gut belegt ist. Die Römer dokumentierten bereits solche Hunde. Der Kynologe Hans Räber berichtet in seiner Enzyklopädie der Rassehunde von einem Mönch, der 1297 die Rettung eines in Seenot geratenen Fischers an der Südküste Portugals durch einen Hund dokumentierte. Dieser wird „mit langem schwarzen Haar, geschoren bis zur letzten Rippe und hatte ein Haarbüschel am Rutenende“ beschrieben. Diese mehr als 700 Jahre alte Beschreibung trifft den Portugiesischen Wasserhund, wie wir ihn heute sehen, recht genau. Heute nennt man es Löwenschur oder Lion-Clip. Sie galt als die Arbeitsfrisur dieser Hunde. Heute arbeiten sie allerdings meist in anderen Berufen. Zuweilen helfen sie noch im angestammten Bereich bei der Seenotrettung. Gerne werden sie als Assistenz- oder Therapiehunde eingesetzt. Ihr Hauptgebiet liegt aber in der Rolle als Begleit- und Familienhund. Diese hoch intelligenten, friedlichen und freundlichen Hunde machen sich hier ganz hervorragend. Bemerkenswert ist ihr Schwimmvermögen. Wie nur ganz wenige andere Hunde kann der Portugiesische Wasserhund sogar Tauchen, eine Leistung, die allerdings nicht jedes Individuum mag. Ihr Hauptproblem liegt in der sehr kleinen Zuchtbasis im Zuge ihrer Begründung als offizielle Hunderasse. Der ursprüngliche Wasserhund war in seiner äußeren Erscheinung recht flexibel. Für die Fischer zählten die Leistung und das Wesen. Für die Rassehundezucht wollte man einen einheitlichen Typ und opferte hierfür einen großen Teil des genetischen Schatzes dieser Hunderasse. Mit nur etwa 50 Exemplaren wurde der Cão de Água Português 1955 offiziell von der Fédération Cynologique Internationale anerkannt. Noch heute ist diese enge Zuchtbasis und die damit verbundene Inzucht eine gesundheitliche Belastung. Durch die plötzliche Popularität um Barack Obamas Bo wurde die Lage nicht besser, da die explodierende Nachfrage etliche unseriöse Züchter und Puppy-Mills auf den Plan rief. Mittlerweile hat sich die Lage gebessert. Im VDH gibt es eine Reihe von Züchtern, die mit großer Sorgfalt auf eine gesunde Zucht achten. Im VDH fallen derzeit pro Jahr um die 100 Welpen nachdem es vor gut 10 Jahren noch 20 bis 30 gewesen waren. Die stabile gewachsene Beliebtheit des Portugiesischen Wasserhundes hat gute Gründe, denn er eignet sich hervorragend als Begleit- und Familienhund.

fred-andrea@hillbrecht.eu